Suizid  einer Impfärztin: Protokoll des Falls Kellermayr und wie Kollegen und Ärzteverbände auf den Hass im Netz reagieren

Ute Eppinger

Interessenkonflikte

10. August 2022

„Ein trauriger Tag. Ein neuer Tiefpunkt in der Spirale aus Hass, Gewalt und Lügen. Hinter jedem Account steht ein Mensch. Vergesst das nicht. In stillem Gedenken“, twittert Intensivdoc. „Dieses Schicksal stimmt in der Tat sehr traurig. Es sollte alle zum Nachdenken anregen. Über den Umgang in unserer Gesellschaft, über die ‚sozialen‘ Medien, über Toleranz, über Rücksichtnahme und über die Freiheit. #lisamariakellermayr“, twittert Dirk Heinrich, Vorsitzender des Virchowbunds, zum Tod von Dr. Lisa-Maria Kellermayr

Der mutmaßliche Suizid der österreichischen Impfärztin wühlt auch Deutschland auf. Die engagierte Aufklärerin und Befürworterin von Corona-Maßnahmen war von Impfgegnern und Pandemieleugnern massivst bedroht worden. Tausende haben am Montag in Wien mit einer Mahnwache Abschied von ihr genommen. Kellermayrs Tod wirft die Frage auf, wie lebensgefährlich Hass im Netz sein kann. 

Einzelne Hasskommentare und Morddrohungen hatten Kellermayr, die für Impfungen warb, seit Beginn der Pandemie begleitet. Ein einziger Beitrag auf Twitter verändert alles. Am 16. November 2021 demonstrierten Impfgegner vor dem Krankenhaus Wels-Grieskirchen. Kellermayr twitterte empört: „Heute in Wels: Eine Demo der Verschwörungstheoretiker verlässt den Pfad unter den Augen von Behörden und blockiert sowohl den Haupteingang zum Klinikum als auch die Rettungsausfahrt des Roten Kreuzes.“

Von einer zusätzlich ermöglichten Zufahrt für die Krankenwagen wusste Kellermayr zum Zeitpunkt ihres Tweets nichts. Die Polizei reagierte auf ihren Tweet, nannte ihn eine „Falschmeldung“. Sie weist damit, schreibt Florian Klenk in der österreichischen Zeitung  Falter , Kellermayr quasi öffentlich zurecht – auch vor den Augen der 12.000 User, die der Polizei auf Twitter folgen. 

In den einschlägigen Telegram-Foren geht ein Screenshot von Kellermayrs Tweet und der Antwort der Exekutive viral und löst eine Hasskaskade aus. Ein Corona-Leugner stellte sofort ihre Adresse ins Netz, der nächste schrieb darunter, „man sollte ihr ein paar nette Worte hinterlassen der blöden Sau und systemSchaf“.

Kellermayr löscht ihren Tweet, bittet die Polizei, ihren Tweet ebenfalls zu löschen, doch die reagiert nicht, der Tweet bleibt stehen. Die Landärztin wird mit Beschimpfungen, Verleumdungen, Morddrohungen überflutet. Sie wird von vermeintlichen Patienten heimgesucht, die nur kommen, um den Praxisbetrieb zu stören, Handyvideos aufnehmen und die Bilder in Impfgegner-Kreisen verbreiten. Ein von ihr privat bezahlter Wachmann nimmt mehreren „Patienten“ auf dem Weg ins Wartezimmer Butterfly-Messer ab. Kellermayr sucht Hilfe: bei der Ärztekammer, der Polizei, beim Verfassungsschutz, sie macht ihr Problem öffentlich.

Polizei rät Kellermayr zu Supervision 

Kellermayr bekommt blutrünstige Mails, in denen en detail beschrieben wird, wie der Absender gedenkt, sie und ihr Praxisteam umzubringen. Die Ärztin nimmt die Drohung ernst, die Polizei nicht. Die Beamten ermitteln. Mit dem Hinweis, der Täter sei im Darknet unterwegs, geben sie Kellermayr zu verstehen, dass es nicht möglich sei, ihn zu finden, schreibt Klenk.

Kellermayr hatte am 22. November 2021 erstmals Anzeige erstattet. Die Strafverfolgungsbehörden in Oberösterreich sahen vorerst keine Zuständigkeit der inländischen Gerichtsbarkeit gegeben. Inzwischen ermitteln auch die österreichischen Behörden wieder. Man arbeite auf der Suche nach Verfassern von Morddrohungen in den sozialen Medien nun mit den deutschen Anklagebehörden zusammen. Auch die Generalstaatsanwaltschaft München und die Staatsanwaltschaft Berlin ermitteln in dem Fall.

Polizeischutz erhält Kellermayr nach eigenen Angaben nicht, ab und zu wird eine Streife vorbei geschickt. Sie solle sich „nicht fürchten“, so die Polizei, und falls doch, solle sie eben anrufen. Man hat ihr auch geraten, sich in Supervision zu begeben – also in psychologische Behandlung.

Die, die die Macht hätten, sie zu unterstützen, zeigen keine Solidarität. Im Gegenteil: Der Sprecher der Polizei Oberösterreich sagt im  Ö1-Mittagsjournal , Kellermayr würde sich „in die Öffentlichkeit drängen, um ihr Fortkommen zu fördern“. Auch Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer Oberösterreich, teilt gegenüber der österreichischem Tageszeitung  Standard  mit: „Ich sehe ein, dass man sich wehren muss, aber es ist eine andere Frage, ob man sich bei jedem Thema auf Twitter exzessiv zu Wort melden muss“, so Niedermoser, „manchmal ist es besser, man zieht sich zurück.“ 

Einige ziehen sich von Twitter zurück

Eine deutsche Netz-Spezialistin, die Kinderschänder im Netz jagt, bietet Kellermayr ihre Hilfe  an und kommt recht schnell möglichen Tatverdächtigen auf die Spur: einem Neonazi aus dem Berliner Raum und einem Mann aus Oberbayern. Nun schaltet sich der Verfassungsschutz ein. Omar Haijawi-Pirchner, Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), erklärte, man werde den Hinweisen der Netz-Spezialistin nachgehen. 

Ende Juni schließt Kellermayr ihre Praxis. Die Situation sei für ihre Mitarbeiter nicht mehr tragbar, auch seien die Kosten für die Sicherheit nicht mehr zu stemmen gewesen, 100.000 Euro bis dahin. Anfang Juli kündigt sie an, die Praxis wieder öffnen zu wollen. 

In ihrem Abschiedsbrief an die Landespolizeidirektion Oberösterreich schreibt sie, „dass sehr viel geredet wurde, aber keiner etwas getan hat“. Auch in ihrem Brief an ihre Ärztekammer macht sie deutlich, dass sie sich im Stich gelassen gefühlt hat.

„Jede Selbsttötung ist eine Tragödie. Das hier ist mehr: Eine Frau in Not wurde von Polizei und Behörden im Stich gelassen. Das ist gesellschaftliches Versagen“, twittert Florian Aigner

 
Eine Frau in Not wurde von Polizei und Behörden im Stich gelassen. Das ist gesellschaftliches Versagen. Florian Aigner
 

„Bedroht. Ruiniert. Alleine gelassen vom Staat. Weil sie ihren Job gemacht hat. Weil sie sich engagiert hat. Weil sie aufgeklärt hat. Weil viele für die Querdenker Verständnis wollen. Weil viele die Bedrohung nicht wahr haben wollen. Weil wir die dulden“, twittert der Intensivmediziner Lämêth

„Viele Kolleginnen und Kollegen mit Klarnamen kriegen all das auch außerhalb von Twitter ab: Email, Anrufe, Briefe oder sogar Besuche von radikalen Fanatikern. Wenn man Glück hat gibt es Polizeischutz oder ein paar Anzeigen aber juristisch tut sich oft nicht viel“, twittert Flow, Anästhesist und Notarzt.

„Immer mehr Menschen, die Twitter durch seriöse und ehrenamtliche Aufklärung geprägt haben, ziehen sich nun zurück. Solange der Freiheitsbegriff hier für Hass und Bedrohung missbraucht wird, kann Eigenverantwortung nur Selbstschutz bedeuten. Traurig“, schreibt Dr. Christian Lübbers bei Twitter. Seitdem der HNO-Arzt anfing, gegen COVID-19 zu impfen, wird er von Impfgegnern und Coronaleugnern mit Beleidigungen und Morddrohungen traktiert ( Medscape berichtete). 

Sich zurückgezogen und ihren Account deaktiviert haben beispielsweise die Virologin Prof. Dr. Isabella Eckerle von der Universität Genf und Dr. Natalie Grams, Sprecherin des Informationsnetzwerks Homöopathie. Lange Zeit hatten sie zu COVID-19 aufgeklärt, Falschbehauptungen richtiggestellt und wurden dafür zunehmend angefeindet und beleidigt.

Auch Hausarzt Dr. Christian Kröner, der immer wieder Ziel von Drohungen und Beleidigungen war, zeitweise unter Polizeischutz stand, und auch zum Tod Kellermayrs Stellung bezogen hatte, hat seinen account – nach vielen Anfeindungen – erst mal stillgelegt.

Hass und Hetze gehen nach Kellermayrs Tod weiter

Hass, Hetze und Verleumdung haben auch nach Kellermayrs Tod nicht aufgehört. Mit einer Menschenverachtung, die sprachlos macht, kommentiert etwa Harald Laatsch, der für die AfD im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt: Es erscheine „doch viel wahrscheinlicher, dass sie als Impfpropagandistin mit der schweren Schuld nicht mehr leben wollte“.

„Abstoßend, wie Querdenker eine ärztliche Kollegin verhöhnen, die durch Hetze und Gewalt in den Tod getrieben wurde. Sie hat anderen das Leben gerettet und ihres dafür verloren. Ihre Arbeit führen andere weiter. Der Staat muss Menschen wie sie beschützen“, twittert Prof. Dr. Karl Lauterbach, der selbst von Querdenkern und Coronaleugnern mit Hasskampagnen überzogen wird. 

 
Abstoßend, wie Querdenker eine ärztliche Kollegin verhöhnen, die durch Hetze und Gewalt in den Tod getrieben wurde. Prof. Dr. Karl Lauterbach
 

Wohl eher nicht zur Deeskalation auf Twitter beigetragen hat die Seite „Ich habe mitgemacht“ - Das Archiv für Corona-Unrecht. Anonyme Archivare sammeln dort vermeintlich ausgrenzende Zitate und verbreiten sie – mit Namen. In welchem Kontext diese Äußerungen seinerzeit standen wird allerdings nicht erwähnt. Einzelne Politiker und Journalisten hatten auf diesen Online-Pranger verwiesen und ihn mit entsprechendem Zusatz („Wir haben mitgemacht! Wir haben ausgegrenzt, diffamiert…“) versehen. 

Bloßgestellt und diffamiert zu werden ist Alltag für diejenigen, die in den sozialen Medien aufklären. So schreibt Dr. Rainer Röver: „Wer sich für Aufklärung, #Wissenschaft, den Kampf gegen FakeNews und den Schutz der ihm anvertrauten Patienten, Schüler, Klienten oder Mandanten engagiert, wird niedergebrüllt, niedergeschrieben bedroht oder in den Suizid getrieben.“ Der lügende, hetzende Mob übernehme die Diskurshoheit. Die Politik, so Röver, tue nichts, „um den gewaltbereiten Pöblern wirklich Einhalt zu gebieten“. 

Das Bundeskriminalamt (BKA) bewertet Impfgegner oder Corona-Leugner längst als „relevantes Risiko“ im Zusammenhang mit Angriffen auf Impfzentren oder Arztpraxen. 

Ärztekammern: Zunehmende Aggressivität in der Pandemie

Mit Nachdruck hatte der 125. Ärztetag Anfang November vergangenen Jahres gefordert, Gewalt gegen medizinisches Personal gesamtgesellschaftlich zu ächten, erinnert Mark Berger, stellvertretender Sprecher der Bundesärztekammer (BÄK). Verschiedene Ärztekammern hatten dort von zunehmender Aggressivität in der Pandemie berichtet

Die Sächsische Landesärztekammer bestätigte Gewaltandrohungen gegen Ärzte, Morddrohungen gegen Mitglieder der Sächsischen Impfkommission und Sachbeschädigungen an Arztpraxen, die sich am Impfen beteiligen. Ärzte, die in Schulen impfen, seien beschimpft worden. 

Die Landesärztekammer Thüringen hat aufgrund der zunehmenden Aggression eine spezielle E-Mail-Adresseeingerichtet, um Betroffenen eine erste Anlaufstelle zu bieten, Gewalt zu melden. „In den vergangenen Monaten hat sich eine Vielzahl von Ärzten, die Drohschreiben in Bezug auf die Coronaimpfung beziehungsweise Schreiben als Haftungsinformation oder Haftungsbescheid deklariert erhalten haben, bei uns gemeldet“, erklärt die Kammer. In den Fällen, von denen die Kammer Kenntnis erlangte, habe sie mehrheitlich Strafanzeige gestellt. Die Ermittlungsverfahren liefen noch. 

Die Landesärztekammer Hessen hat einen Meldebogen entwickelt, um aussagekräftige Zahlen über Formen von Gewalt gegen Ärzte und ihre Teams zu erhalten. Die Auswertung erfolgt anonym, und die Daten werden statistisch ausgewertet. 

PD Dr. Peter Bobbert, Präsident der Berliner Ärztekammer, berichtete von Bedrohungsszenarien, „die wir in dieser Form und Häufigkeit noch nie erlebt haben“. Ihn erreichten sehr viele Nachrichten von Ärzten, die um Hilfe bitten würden, weil sie Drohbriefe erhielten oder ihre Adressen in sozialen Netzwerken gepostet würden.

Bislang handelt es sich zwar um Einzelfälle, bestätigt Dr. Oliver Erens, Sprecher der Landesärztekammer Baden-Württemberg, auf Nachfrage. „Doch es ist Fakt, dass einzelne Kolleginnen und Kollegen schon diesbezügliche Erfahrungen sammeln mussten.“ Die Betroffenen berichteten vor allem von „Diskussionen, Streitgesprächen und verbalen Auseinandersetzungen mit Patienten zu den Themen Corona-Schutzimpfung, Einhaltung der Maskenpflicht und weiteren Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus – durchaus mit teilweise hohem Aggressionspotenzial seitens der Patienten“, sagt Erens. Fälle von körperlicher Gewalt seien bis dato nicht gemeldet worden.  

Beratungsbedarf habe sich vor allem telefonisch, überwiegend im Rechtsbereich der Bezirksärztekammern ergeben. „Allen Ärztinnen und Ärzten sowie ihren Teams wird kammerseitig empfohlen, Fälle von Gewaltanwendung bzw. -androhung gegen sie konsequent strafrechtlich verfolgen zu lassen“, betont Erens. Die Universität Heidelberg hat im Oktober 2021 eine Studie zur „Viktimisierung von Ärztinnen und Ärzten“ gestartet, die Auswertung läuft. 

Twitter nicht den Trollen und Hetzern überlassen

Auch Lübbers hatte überlegt, Twitter zu verlassen und sich dagegen entschieden. „Bin aber zu dem Schluss gekommen, es nicht zu tun und kläre weiterhin über Pseudomedizin & Impfen auf. Ich sehe dies als notwendige Zivilcourage an und werde dem Hass nicht das Feld überlassen“, twittert Lübbers. 

So verständlich jeder Rückzug sei – „wir dürfen Twitter nicht den Trollen und Hetzern überlassen. Wer bleibt noch? #IchBleibe“, schreibt auch Flow. Auch andere schreiben: „Ich werde als Arzt auf Twitter bleiben. Auch mit Klarnamen. [..] Wir dürfen das hier nicht den Querdenkern, Idioten, Nazis und Feinden der Freiheit überlassen.“

„Wir brauchen Aufklärer, wir brauchen Stimmen der Vernunft wie Dr. Kellermayr eine war. Wie kann man sagen, dass man lieber still bleiben sollte? Muss ab jetzt jeder still bleiben, der sich gegen Dummheit und Verschwörungstheoretiker einsetzt?“, fragt Dr. Janos Hegedüs in seinem Podcast

Hegedüs, der Fake News zu COVID-19 und zur Impfung aufdeckt, war und ist immer wieder Ziel von Beleidigungen und Drohungen. Seine Versuche, dagegen vorzugehen, waren nur bedingt erfolgreich. Sein Fazit fällt daher nüchtern aus: „Wer sich dafür entscheidet aufzuklären sollte wissen: Du bist alleine. Du bekommst den ganzen Hass ab und wenn Du damit ein Problem hast, hilft Dir keiner.“

Medienanwalt Chan-jo Jun, der seit vielen Jahren gegen Hass und Hetze Stellung bezieht, hat zwar seinen Twitter Account deaktiviert, ein Rückzug ist das aber nicht, stellt er im Interview mit dem Deutschlandfunk klar. „Ich habe nicht vor, den Kampf gegen Hass, Hetze, Falschinformation aufzugeben, aber ich führe ihn an anderer Stelle.“ 

Den Tod Kellermayrs sieht er als Zäsur: „Ich dachte, dass wir nach Lübcke etwas gelernt hätten. Wir sehen aber, dass der Tod eines politischen Gegners nicht nur das Ziel, sondern auch ein Erfolg ist für die andere Seite. Und das ist erschütternd.“

Die juristischen Mittel, um gegen Hass vorzugehen, griffen noch nicht, sagt Jun. Er sieht auch die Plattformbetreiber in der Verantwortung, die nicht gezwungen werden, rechtswidrige Inhalte zu entfernen: „Das deutsche Recht und das Grundgesetz finden auf Twitter keine Anwendung.“

Die Motivation hinter Querdenken klar benennen

Was Lisa-Maria Kellermayr widerfuhr, gleicht gezieltem Terror: Eine organisierte Gruppe hatte sich vorgenommen, sie zu vernichten. Die Sozialpsychologin Pia Lamberty spricht im Kontext von Corona von einer Pandemie der Gewalt, die in ihrer Bedrohlichkeit kaum wahrgenommen wurde – im virtuellen wie analogen Raum. 

In einem Beitrag für die Jüdische Allgemeine kritisiert Lamberty, dass bei der Einordnung der Querdenker und Coronaleugner „die gleichen Fehler wie bei Pegida gemacht“ werden. Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen seien von Anfang an auch für Rechtsextreme Dreh- und Angelpunkt ihrer Mobilisierung gewesen: „Die Querdenken-Bewegung vereint grundlegende rechtsextreme Elemente: Antisemitismus und Rassismus waren stets willkommen.“ Doch die rechtsextreme Motivation werde als solche nicht klar benannt. 

 
Die Querdenken-Bewegung vereint grundlegende rechtsextreme Elemente: Antisemitismus und Rassismus waren stets willkommen. Pia Lamberty
 

Die Einordnung sei aber nicht nur eine Frage der Statistiken. „Es geht auch darum, das Gefahrenpotenzial zu bewerten und politische Maßnahmen daraus abzuleiten. Und hier besteht dringender Handlungsbedarf: Die rechtsextreme Szene wird die Klimakrise, aber auch den Krieg in der Ukraine, Attacken gegen Geflüchtete und LGTBIQ-Rechte zur weiteren Mobilisierung nutzen. Angegriffen wird weniger der Staat als die Menschen, die als Feindbild gezeichnet werden. Das muss man auch klar so benennen“, fordert Lamberty. 

Sie schreibt bei Twitter: „Die Attacken, die es in den letzten 2 Jahren zu Corona gab, werden nicht einfach aufhören, sie verlagern sich. Wenn wir nicht wollen, dass immer mehr Menschen aufhören, sich öffentlich zu äußern, muss dringend etwas passieren.“ Und sie betont: „Nochmal: Die nächsten Monate werden sehr schwierig werden. Das geht auch vermutlich mit einer erhöhten Bedrohungslage gegenüber engagierten Menschen einher. Es braucht dringend mehr Schutz.“ 

 
Wenn wir nicht wollen, dass immer mehr Menschen aufhören, sich öffentlich zu äußern, muss dringend etwas passieren. Pia Lamberty
 

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